Die Qual der Wahl? Für mich ist es nicht das Home-Office

In Gütersloh stecken wir seit Anfang November schon im dritten Corona-Lockdown. Bei den aktuellen Infektionszahlen im Kreis ist es völlig richtig, sich an die geforderten Kontaktbeschränkungen zu halten. Denn auch ich möchte zur Senkung des Inzidenzwertes beitragen. Aber muss ich deshalb wieder zurück ins Home-Office?

Im April habe ich bereits über den Spagat zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling, Haushalt, Kochen und natürlich meine „eigentliche Arbeit“ bei AD HOC PR im Home-Office geschrieben. Ich bin froh und echt erleichtert, dass diese Zeit vorbei ist. Die beiden Kinder haben (noch!) Präsenzunterricht. Und ich habe das Glück, zumindest wieder drei Tage in der Woche in meinem Einzelbüro in der Berliner Straße arbeiten zu dürfen. Auf dem Flur schützen wir uns untereinander mit Maske, der Desinfektionsspender hängt direkt am Eingang und ich kann jederzeit das Fenster öffnen, um die gefährlichen Aerosole in den Wind zu schießen.

Aber warum ist es mir so wichtig, wieder ins Büro gehen zu können? Der Arbeitspsychologe Jan Digutsch vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) empfiehlt fürs Homeoffice Disziplin. Es hilft, sich zu Hause „wie gewohnt morgens fertig zu machen und anzuziehen“ und „an konkreten Arbeitszeiten festzuhalten.“ Trotz dieser empfohlenen Disziplin fehlt es mir wohl an der Struktur. Meinem Anspruch an effektives und produktives Arbeiten wurde ich zu Hause nicht gerecht.

Ohne Klischees zu strapazieren: Aber im Office kann ich nicht nebenbei eine Waschmaschine starten oder mit dem Kochen anfangen, weil die Familien schon wieder Hunger hat. Jeder Mensch ist natürlich anders und hat eine andere Art, sich selbst zu strukturieren. KollegInnen haben die unterschiedlichsten Gründe, warum gerade jetzt das Home-Office und die Flexibilität für sie die beste Lösung ist. Mit einem Arbeitsweg von unter drei Kilometern und einer Familie, die nicht zur Corona-Risikogruppe gehört, habe ich leicht reden.

Aber fest steht, ohne Präsenz im Büro fehlt etwas. Der Austausch mit meinen KollegInnen. Oder reichen unsere Videokonferenz am Montag oder das Telefonat zwischendurch aus, um das Brainstorming und das Entwickeln neuer Geschäftsideen zu retten? Oder können wir auch virtuell neue Projekte forcieren, uns gegenseitig motivieren und das Arbeiten im Team fördern? Ich finde nicht und ich vermisse diese Art von Arbeiten. Daher hoffe ich sehr auf ein Ende der Beschränkungen, einen zuverlässigen Impfstoff und wünsche mir, dass es in unserem Büro bald wieder so klingt wie unter www.imisstheoffice.eu.

Die Website hat die Kids Creative Agency aus Zürich entwickelt. Sie spiegelt den typischen Bürosound wider wie gedämpfte Stimmen, leises Pfeifen und Rauschen. In diesem Sinne: #Kick #Ass #Homeoffice. Bleibt alle gesund und kommt bald wieder.

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