Ein Bahnhof im Schlosspark

#ADHOCunterwegs | Es war einmal ein König, der hatte große Freude daran, dass quer durch seinen Schlossgarten Gleise verliefen, Dampfloks fuhren und dass er nur 300 Meter von seinem Fenster entfernt auf einen neuen Bahnhof blickte. So geschehen vor rund 180 Jahren in Brühl bei Köln.

Wir konnten das kaum glauben. Deshalb haben wir vom neuen All Service One-Standort unseres Kunden Wrightbus in Brühl einen kurzen Abstecher zur UNESCO-Welterbestätte „Schlösser Brühl und Gärten“ unternommen.

Vom Ehrenhof des Rokoko-Schlosses Augustusburg führt der Weg direkt zum Bahnhofs-Empfangsgebäude mit seinem auffälligen Uhrenturm. Und was soll man sagen: Die Kombination von Natur, historischen wie modernen Bauwerken und der Eisenbahn-Technik hat einen besonderen Reiz!

Aus heutiger Sicht mag es wie Frevel klingen – ein Bahnhof im Park. Damals jedoch hatte die Sache sogar einen „grünen“ Hintergrund: König Friedrich Wilhelm IV. lebte nicht ständig in seinem Residenzschloss. Er gönnte es den Menschen aus dem beengten, rund 13 Kilometer entfernten Köln, im Grünen zu flanieren und sich zu erholen.

Also sorgte die damalige „Bonn-Cölner-Eisenbahn-Gesellschaft“ für eine möglichst nahe Anbindung zum Schloss. Bahnquerung und Umgestaltung des Schlossgartens wurden quasi zusammengedacht, unter der Regie des berühmten Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné. Das Bahnhofsgebäude entstand wiederum nach Plänen von Stadtbaurat Johann-Peter Weyer.

Am 15. Februar 1844 wurde der kleine, aber feine Schlossbahnhof eröffnet. Dafür reiste sogar Queen Victoria aus England an. Die Haltestelle wurde zum wichtigsten Stopp neuen Bahnlinie Köln-Bonn.

Nun gestaltet die Stadt Brühl das Bahnhofsumfeld um, zum Beispiel mit einer größeren und neu gestalteten Radstation. Das historische Bahnhofsgebäude wurde schon saniert. Und keine Sorge: Die Sichtachse zwischen Schloss Augustusburg und dem Bahnhofsgebäude soll ausdrücklich bestehen bleiben.

Ob Bahn, Bus oder Rad: Brühl und seine Verkehrsunternehmen, wie die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) mit ihrer emissionsfreien Wasserstoffbus-Flotte, sind verkehrstechnisch offenbar auch weiterhin „am Puls der Zeit“.

 

Quellen: Stadt Brühl, schlossbruehl.de, zdf, baukunst-nrw.de, wikipedia, et al.

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