Verkehr und Logistik im Dienst der Menschlichkeit

Seit Beginn des russischen Angriffs spitzt sich die humanitäre Situation in der Ukraine täglich zu. Um die Menschen im Kriegsgebiet mit dem Nötigsten zu versorgen und Flüchtlinge in Sicherheit zu bringen, haben zahlreiche Verkehrsunternehmen und Logistikdienstleister eigene Hilfsinitiativen gestartet. Beispielsweise hat die Deutsche Bahn ein Netzwerk auf Straße und Schiene aufgebaut, um Hilfsgüter von Deutschland direkt in die Ukraine zu transportieren.

Tausende Tonnen Lebensmittel, Trinkwasser und Sanitärartikel sollen so per Lastwagen und Güterzug ins Land kommen. Die Straßen und Grenzübergänge zwischen Polen und der Ukraine sind überlastet. Und es gibt Berichte über fehlende Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Wertvoller Helfer in der Not ist einmal mehr der Güterverkehr auf der Schiene, der vor allem auf längeren Strecken und über Staatsgrenzen hinweg seine Stärken ausspielen kann. Bis zu 52 Container passen auf einen Zug – eine „Schienenbrücke mit Hilfsgütern“, wie die DB es nennt. Per Lkw werden die Spenden in Deutschland eingesammelt, in Container verpackt und schließlich im europäischen Bahnnetzwerk von DB Cargo per Güterzug in die Ukraine gefahren (siehe Infografik). Für die Spender – idealerweise Unternehmen, die Großspenden geben – ist der Transport kostenlos. Demnächst will dieses Logistiknetzwerk auch Einzelspenden mitnehmen. Auch SBB Cargo International organisiert mit weiteren Güterbahnen Hilfstransporte an die ukrainische Grenze, ebenso wie zahlreiche Speditionen.

Schnelle und unkomplizierte Hilfe gibt es auch für die Menschen, die vor dem Krieg fliehen müssen. Ob in Zügen und Bussen aus Richtung Polen nach Deutschland oder hierzulande im ÖPNV: Mit kostenlos zur Verfügung gestellter Mobilität versuchen die Verkehrsunternehmen, das Leid der Geflüchteten ein wenig zu lindern. Dahinter steht ein besonderes Selbstverständnis – als Branche der Daseinsvorsorge. Nicht zuletzt funktioniert die tatkräftige Hilfe nur mit dem Engagement der Menschen. Das sind nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verkehrs- und Logistikbranche, die sich privat und beruflich einsetzen, sondern auch ungezählte meist ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Sie alle stellen ihr Know-how, ihre Tatkraft sowie ihr Herz und ihre Leidenschaft in den Dienst der Menschlichkeit.

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