„Tanken“ für 30 Cent

Kommt der Tankrabatt bei kleinen Leuten, Handwerkern und Spediteuren an? Oder stopfen sich die Mineralölkonzerne die drei Milliarden Steuergelder einfach in ihre Taschen? Wem nutzt das 9-Euro-Ticket? Und vor allem: Was wird nach den drei Sommermonaten, wenn die Wohltaten des Energie-Entlastungspakets abrupt am 1. September 2022 enden?

Hitzige Debatten um die „Abzocke“ an der Zapfsäule beherrschen seit gut zwei Wochen Nachrichten, Talkshows und Social Media-Kanäle. Alle Kritiker der Idee von Finanzminister Christian Lindner sind sich einig: Der in einer Nachtsitzung ausgehandelte Kompromiss, wonach die Steuer für Benzin (um 35,2 Cent) und Diesel (um 16,7 Cent) auf ein Mindestmaß gesenkt wird, kommt bei den Kunden nicht an. Erst erhöhten die Tankstellen kurz vor der Steuersenkung die Literpreise. Nach einer kurzen Absenkung zum 1. Juni 2022 um 27 Cent (Benzin) bzw. 12 Cent (Diesel) kennen die Preise aber seit dem 2. Juni nur eine Richtung – zurück auf das Niveau von Mitte Mai 2022.

Auch wenn das ifo-Institut den Mineralölkonzernen jetzt bescheinigt hat, dass der Rabatt weitgehend weitgegeben worden sein soll, kocht bei Literpreisen jenseits der 2-Euro-Schmerzgrenze die Volksseele in der Autofahrer-Nation. Laut einer Studie des Navi-Herstellers TomTom führt das aber nicht dazu, dass die Autofahrer vom Gas gehen, um Sprit zu sparen. 20 Prozent Einsparung wären durch angepasstes Fahren locker drin, sagt der ADAC, der nicht als Auto-Spaßbremse bekannt ist. Doch die Deutschen rasen weiter. Ob das auch so bleibt, wenn ab September 2,50 Euro auf Preistafeln leuchten?

Fest steht: Der nächste Aufschrei kommt bestimmt. Trotzdem ändern immer noch zu wenige ihre Gewohnheiten. Dabei gibt es als Alternative das Elektro-Auto: „Zu wenig Reichweite, viel zu teuer, zu wenig Ladestationen“ – tönt es reflexartig. Dabei schauen sich die Wenigsten die nüchternen Details an. Bei AD HOC haben wir seit 2017 reichlich Praxiserfahrung mit E-Autos gesammelt. Klares Fazit: Es rechnet sich.

Pünktlich zum Juni haben wir den letzten Diesel-Dienstwagen aus der Flotte ausgemustert. Nachfolger wird ein e-Corsa. Drei weitere reine E-Fahrzeuge stehen im Fuhrpark. Dank Elli-Vertrag zahlen wir selbst am Ionity-Schnellader nur 30 Cent für die Kilowattstunde – ganz ohne Tankrabatt. Und unser Energie-Entlastungspaket gilt weit über den Sommer hinaus.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben