Evolution der Podcasts: Vom Nischenmedium zum Mainstream-Trend. Droht nun die Übersättigung?

Podcasts haben in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg erlebt. Doch die Nutzerzahlen stagnieren. Wie geht es weiter?

Ursprünglich als Nischenmedium gestartet, entwickelten sich Podcasts bald zum Mainstream-Trend.

Besonders in den vergangenen Jahren, als Corona die Menschen in Schranken hielt, interessierten sich immer mehr Hörerinnen und Hörer für das Audio-Format. Als Beobachterin der digitalen Kommunikation der früheren Stunden habe ich natürlich auch die Reise der Podcasts verfolgt. Im Jahr 2004 prägte der britische „The Guardian“-Journalist Ben Hammersley den Begriff "Podcasting". Dieser setzt sich zusammen aus "iPod" (ihr erinnert euch an die Revolution des tragbaren MP3-Players von Apple) und dem englischen "Broadcast" (Sendung). Ursprünglich wurden Podcasts entwickelt, um Audioinhalte über das Internet zu übertragen und sie auf mobilen Musikplayern wie dem iPod anzuhören. Waren frühe Podcasts oft Amateurprojekte, kam mit Apple ITunes 4.9 im Juni 2005 der rasante Wendepunkt: Erstmals konnte man Podcast-Audiodateien direkt von der iTunes-Plattforum downloaden. Der Podcast erreichte jetzt Millionen von Usern. Unterschiedlichste Genres entwickelten sich und boten den Hörern Inhalte aus fast jedem erdenklichen Thema, wie Politik, Bildung, Unterhaltung, Kunst & Kultur, True Crime, Comedy und Wissenschaft. 2012 kam die erste mobile iTunes APP auf den Markt. Durch die gleichzeitig rasante Weiterentwicklung der digitalen Endgeräte sowie die steigende Beliebtheit von Sprachassistenten und Smart Speakern wurde der Zugang zu Podcasts kontinuierlich erleichtert. Personalisierte Podcast-Empfehlungen bringen die Hörer immer tiefer in das Angebot.

Heute gehören Podcasts zum festen Bestandteil der modernen Medienlandschaft. Doch droht nun erstmals eine Übersättigung?

Laut ARD/ ZDF-Onlinestudie 2022 stagnieren die User-Zahlen seit Ende der Corona-Pandemie. Zwar liegt demnach die durchschnittliche tägliche Konsumzeit von TV, Radio, Internet & Co noch mit knapp sieben Stunden beziehungsweise 412 Minuten weiter über dem Vor-Corona-Niveau. Dennoch bewege sich bei der Nutzung von Streamingdiensten, Mediatheken und Podcasts nichts mehr nach oben. Ob der Podcast-Markt wirklich übersättigt ist, und wie sich die User-Zahlen entwickeln werden, das wird sich zeigen. Auch wenn die Konkurrenz zugenommen hat und soziale Kontakte wieder spannender sind als Mediennutzung – Experten sehen nach wie vor Chancen für innovative und einzigartige Inhalte. Es bleibt also spannend, wohin die Reise der erfolgreichen Podcasts führt. Oder ob irgendwann ein neuer Trend die Podcast-Hörer abholen wird.

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